Behandlungen und Therapien,  Erste Hilfe und Notfallmedizin

Der Begriff der Kreuzallergie

Die verschiedenen Nahrungsmittel können für viele Allergiker eine Herausforderung darstellen, da unangenehme Symptome manchmal auch dann auftreten, wenn die Allergen-Konzentration in der Umgebung nicht erhöht ist. In vielen Fällen sind die Symptome die Folge von Kreuzallergien, die auf der Reaktion ähnlich aufgebauter chemischer Substanzen basieren. Dieses Phänomen erschwert das Leben vieler Allergiker, da nicht nur Pollenallergien, sondern auch Nahrungsmittel Probleme verursachen können.

Die Kreuzallergie beruht darauf, dass bestimmte Allergene, wie zum Beispiel Pollen, anderen Substanzen ähneln, sodass der Körper sie nicht unterscheiden kann. Infolgedessen können bei bereits sensibilisierten Personen die allergischen Reaktionen verstärkt werden, und es können sogar neue Beschwerden auftreten. Die Häufigkeit von Kreuzallergien ist relativ niedrig, aber bei Pollenallergikern viel häufiger, da bei bis zu 30 % der Birkenpollenallergiker Kreuzreaktionen auftreten können.

Dieser Artikel beschreibt ausführlich das Konzept der Kreuzallergie, ihre Symptome, die häufigsten kreuzallergenen Nahrungsmittel sowie Möglichkeiten zur Prävention und Behandlung.

Das Konzept und die Entstehung der Kreuzallergie

Die Kreuzallergie ist ein Phänomen, bei dem der Körper auf ein Allergen reagiert und gleichzeitig auch auf andere, chemisch ähnliche Substanzen reagiert. Dieses Phänomen tritt hauptsächlich bei allergischen Menschen auf, die bereits empfindlicher auf Allergene reagieren. Die allergischen Reaktionen beruhen auf der Ähnlichkeit der chemischen Struktur verschiedener Substanzen. Der Körper kann die beiden Substanzen nicht unterscheiden, sodass die Reaktionen verstärkt werden.

Zu den häufigsten Fällen von Kreuzallergie gehört die Kreuzreaktion zwischen Pollen und bestimmten Früchten und Gemüse. Zum Beispiel erleben Birkenpollenallergiker häufig allergische Symptome, wenn sie Äpfel, Aprikosen oder sogar Haselnüsse konsumieren. Die Möglichkeit einer Kreuzallergie beschränkt sich nicht nur auf Pollenallergiker, sondern kann auch bei anderen Arten von Allergien, wie Nahrungsmittelallergien, beobachtet werden.

Obwohl die Kreuzallergie relativ selten ist, kann sie bei 5-10 % der allergischen Patienten auftreten. Bei Birkenpollenallergikern ist die Rate der Kreuzreaktionen jedoch deutlich höher, und die Symptome treten häufig während der Allergiesaison verstärkt auf. Die Kreuzallergie ist somit ein komplexes Phänomen, das von den Betroffenen bewusst beachtet werden muss, da die Beschwerden oft unerwartet auftreten.

Symptome und Auswirkungen der Kreuzallergie

Die Symptome der Kreuzallergie sind vielfältig, und das orale Allergiesyndrom (OAS) ist die typischste Form. Beim OAS treten unangenehme Empfindungen im Mundraum auf, wie Juckreiz, Kratzen im Hals, Schwellungen der Lippen und der Zunge. Diese Symptome treten in der Regel kurz nach dem Verzehr von kreuzallergenen Nahrungsmitteln auf und verschwinden normalerweise innerhalb weniger Stunden von selbst.

Weitere Symptome der Kreuzallergie können Niesen, Nasenlaufen, Tränenfluss und Juckreiz der Augen sein. Diese Beschwerden sind die Folge einer entzündlichen Reaktion im Atmungssystem und stehen in engem Zusammenhang mit der Pollen-Konzentration. In der Allergiesaison können die Symptome zunehmen, und die Patienten berichten häufig, dass sie nach dem Verzehr verschiedener Nahrungsmittel stärkere Beschwerden erleben.

Das Auftreten von Kreuzallergien ist nicht immer vorhersehbar, und obwohl viele Allergiker Kreuzreaktionen erleben können, bleiben viele beschwerdefrei. Die Stärke der allergischen Reaktionen variiert, und verschiedene Nahrungsmittel sowie deren Zubereitungsart (z. B. Kochen) können ebenfalls das Auftreten der Reaktionen beeinflussen.

Kreuzallergien und häufigste Nahrungsmittel

Die Kreuzallergie kann bei verschiedenen Allergietypen auftreten, einschließlich Pollenallergie, Nahrungsmittelallergie sowie Hausstaubmilben- oder Latexallergie. Es gibt zahlreiche Beispiele für Kreuzallergien, darunter:

– **Ambrosia**: Wassermelone, Honigmelone, Tomate, Gurke.

– **Schwarzer Beifuß**: Kümmel, Chilipfeffer, Paprika, Kartoffel, Koriander.

– **Birke**: Haselnuss, Walnuss, Apfel, Birne, Pflaume, Pfirsich.

– **Erle**: Apfel, Birne, Kirsche, Mandel.

– **Gräser**: Tomate, Weizen, Sojabohne.

– **Erdnüsse**: Nüsse.

– **Nüsse**: Weizen, Mohn, Haselnüsse.

– **Latex**: Kastanie, Banane, Zitrusfrüchte.

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht jeder Allergiker auf die oben genannten Nahrungsmittel reagiert. Viele von ihnen sind nur auf bestimmte Nahrungsmittel oder deren bestimmte Sorten empfindlich. Kreuzallergien treten typischerweise nach dem Verzehr von rohen Nahrungsmitteln auf, da beim Kochen die chemische Zusammensetzung verändert wird, was die Wahrscheinlichkeit von Reaktionen verringert.

Maßnahmen und Prävention bei Kreuzallergie

Ein wichtiger Schritt zur Behandlung der Kreuzallergie besteht darin, den Verzehr der betroffenen Nahrungsmittel zu vermeiden. Für diejenigen, die wissen, auf was sie allergisch sind, ist es wichtig, die Liste der Nahrungsmittel zu kennen, die Kreuzallergien auslösen können. Wenn sie Symptome des oralen Allergiesyndroms erleben, sollte das betreffende Nahrungsmittel gemieden werden. In beschwerdefreien Phasen ist jedoch keine Vermeidung der Allergene erforderlich.

Bei der Prävention ist besondere Aufmerksamkeit beim Verzehr von rohen Nahrungsmitteln wichtig, da das Kochen in vielen Fällen die Wahrscheinlichkeit von Kreuzreaktionen verringern kann. Zur Linderung der allergischen Symptome wird auch die Einnahme von Antihistaminika empfohlen, insbesondere während der Pollensaison. Diese Medikamente können auch helfen, die Beschwerden bei Kreuzallergien zu mildern.

In seltenen Fällen, wenn die Kreuzallergie schwere Reaktionen wie Anaphylaxie verursacht, ist eine Notfallmedizin erforderlich. In solchen Fällen kann die Verwendung eines lebensrettenden Adrenalin-Autoinjektors notwendig sein.

Um die Beschwerden bei Kreuzallergien zu vermeiden, ist es ratsam, einen Facharzt für Allergologie zu konsultieren, der dabei helfen kann, geeignete Behandlungs- und Präventionsstrategien zu entwickeln, insbesondere vor Beginn der Pollensaison.