Ärztliche Untersuchungen und Diagnostik,  Autoimmun- und seltene Krankheiten

Dr. Kovács Ildikó: Ich war Zeugin des Verlustes meiner Freunde

A Welt an verschiedenen Orten, unter den schrecklichsten Bedingungen, arbeiten unermüdlich ungarische Ärzte, um den Bedürftigen zu helfen. Zu diesen Fachleuten gehört Dr. Kovács Ildikó, Fachärztin für Innere Medizin und Hausärztin, die niemals in Kriegsgebiete oder Katastrophengebiete reisen wollte, jedoch an zahlreichen Missionen teilgenommen hat, bei denen sie Leben gerettet hat. Die freiwilligen Ärzte leisten ihre Arbeit in der Regel völlig kostenlos und sind oft die einzige Hoffnung für die Leidenden.

Die Herausforderungen der freiwilligen medizinischen Arbeit

Laut Dr. Kovács ist die freiwillige medizinische Arbeit nicht nur heroisch, sondern auch eine äußerst schwierige Aufgabe. Ihre Erfahrungen zeigen, dass die Realität oft von romantischen Vorstellungen abweicht. In ihren ersten Erfahrungen stellte sie fest, dass die Zahl der Patienten in Katastrophengebieten nahezu explodiert, während die notwendigen Ressourcen und grundlegenden Bedingungen – wie Wasser oder Strom – fehlen. Zu den Aufgaben gehört nicht nur die Versorgung der Patienten, sondern auch logistische Herausforderungen, wie die Organisation von Wasser- und Lebensmitteltransporten.

Die ersten Tage nach einer Katastrophe sind die kritischsten. Hier ist der Bedarf am größten, und der Zugang zum Einsatzort ist eine ernsthafte Herausforderung. Die Straßen sind oft unpassierbar, und in den meisten Fällen kann man nur mit dem Hubschrauber zum Einsatzort gelangen. Aufgrund der begrenzten Transportkapazitäten ist der Transport der benötigten Ausrüstungen und Medikamente schwierig, sodass die Ärzte kreativ Lösungen für die auftretenden Probleme finden müssen. Dr. Kovács betont, dass der Fokus vor Ort auf der Versorgung der Überlebenden liegen muss, und dass man den Schmerz und die Verluste loslassen muss, da sonst der Stress und die Last unerträglich werden können.

Die Rehabilitationsarbeit nach einer Katastrophe

Die Rehabilitationsarbeit nach Katastrophen spielt eine äußerst wichtige Rolle beim Wiederaufbau von Gemeinschaften. Dr. Kovács Ildikós Erfahrungen zufolge sind nach Katastrophen nicht nur medizinische Behandlungen für die Verletzten erforderlich, sondern auch psychologische Unterstützung und die Stärkung der Gemeinschaft. Ungarische Ärzte, die als Freiwillige arbeiten, leisten oft ihre Arbeit unter den größten Komfortmängeln, mit begrenzten Ressourcen und unter schwierigen Bedingungen. Neben der Hilfe für die Überlebenden müssen sie sich auch nach Kräften an der Rehabilitation der lokalen Bevölkerung beteiligen.

Die Ärzte müssen sich nicht nur um die physische, sondern auch um die mentale Gesundheit kümmern. In der Situation nach einer Katastrophe leiden viele unter Traumata, weshalb psychologische Unterstützung unerlässlich ist. Dr. Kovács hebt hervor, dass die Verarbeitung direkter Erfahrungen wichtig ist, wenn sie nach Hause zurückkehren, da Fachleute und Kollegen zu Hause helfen können, mit den schwer verdaulichen Erlebnissen umzugehen.

Die Auswirkungen von Tragödien und persönlichen Erfahrungen

Die Erfahrungen, die während Katastrophen gemacht werden, haben nicht nur tiefgreifende Auswirkungen auf das Berufsleben, sondern auch auf das persönliche Leben. Dr. Kovács Ildikó teilte mit, dass ihre erschütterndste Erfahrung war, als sie sah, wie Ärztekollegen bei einem tragischen Hubschrauberabsturz starben. Dieses schreckliche Erlebnis machte ihr klar, dass humanitäre Arbeit nicht nur das Retten anderer Leben umfasst, sondern auch ein Risiko für das eigene Leben darstellt.

Nach dem Unfall kehrte Dr. Kovács Ildikó an den Einsatzort zurück, um die Ereignisse zu verarbeiten und an der Rehabilitation teilzunehmen. Bei Untersuchungen unter der Zivilbevölkerung war sie oft gezwungen, isolierte Gruppen zu Fuß zu erreichen, wodurch sie die Kraft der Gemeinschaft und die Bedeutung der Hilfeleistung neu entdeckte. Während ihrer freiwilligen Arbeit legen die ungarischen Ärzte nicht nur großen Wert auf Heilung, sondern auch auf den Wiederaufbau von Gemeinschaften, da echte Hilfe nicht nur die physischen Verletzungen, sondern auch die Heilung seelischer Wunden umfasst.