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Lipedem – Fettgewebe-Wachstum in den Gliedmaßen

Die Lipödem ist eine seltene, aber komplexe Erkrankung, die mit einer pathologischen Ansammlung von Fettgewebe und der damit verbundenen Ödembildung einhergeht. Typischerweise tritt sie bei Frauen auf, und die Betroffenen erleben häufig Schmerzen, Empfindlichkeit sowie eine Neigung zu Blutergüssen in den betroffenen Hautbereichen. Die Erkennung und Diagnose dieser Erkrankung kann besonders schwierig sein, da die Symptome in vielen Fällen fälschlicherweise interpretiert werden, obwohl die Prävalenz in der weiblichen Bevölkerung Schätzungen zufolge bis zu 10 % betragen kann.

Die Hintergründe des Lipödems

Hinter dem Lipödem stehen mehrere vermutete Ursachen, doch die genaue Herkunft der Erkrankung ist noch nicht geklärt. Die Diagnose des Zustands der Betroffenen erfolgt in der Regel anhand klinischer Symptome, wobei zusätzliche Untersuchungen während der Differenzialdiagnose hilfreich sein können. Die Behandlung der Erkrankung erfordert komplexe Ansätze, und Eingriffe zur Reduzierung des Fettgewebes, wie beispielsweise die Fettabsaugung, können eine erhebliche Linderung der Symptome bringen.

Die Merkmale und Symptome des Lipödems

Das Hauptmerkmal des Lipödems ist die unproportionale Verteilung des Körperfetts an den Extremitäten, während der Rumpf relativ schlank erscheint. In den betroffenen Bereichen wächst das subkutane Fettgewebe symmetrisch und in abgegrenzter Form, während die Hände und Füße in der Regel unberührt bleiben. Die Symptome der Erkrankung treten häufig mit hormonellen Veränderungen auf, beispielsweise während der Pubertät, während der Schwangerschaft oder in der Menopause.

Das für das Lipödem charakteristische Schmerzempfinden, die Empfindlichkeit der Haut und die erhöhte Neigung zur Bildung von Blutergüssen verdienen ebenfalls Beachtung. Die Verdickung des subkutanen Fettgewebes und Probleme im Zusammenhang mit dem Körperbild, wie Selbstwertstörungen, können erhebliche psychologische Auswirkungen auf die Betroffenen haben. Die Diagnosestellung erfolgt anhand der Krankengeschichte und klinischer Untersuchungen, bei denen Fachleute die Symptome, den Zustand der Haut und die Veränderungen des Umfangs der Extremitäten beobachten.

Die Ursachen und Entstehung des Lipödems

Die genaue Ursache des Lipödems ist noch nicht vollständig geklärt, jedoch existieren mehrere Theorien über die Erkrankung. Eine genetische Veranlagung spielt eine bedeutende Rolle, da ein erheblicher Teil der Betroffenen einen ersten Verwandten mit der Erkrankung hat. Aufgrund der familiären Häufung kann vermutet werden, dass die Vererbung ein autosomal-dominantes Muster zeigt, was jedoch nicht in jedem Fall zu klinischen Symptomen führt.

Die hormonellen Faktoren, insbesondere die Rolle von Östrogen, kommen ebenfalls zur Sprache, da das Lipödem typischerweise zu Zeiten hormoneller Veränderungen auftritt. Während der Erkrankung kann eine Zunahme der Anzahl oder Größe der Fettzellen sowie die Ausbildung pathologischer Lymph- und Blutgefäße Verdacht erregen. Lipödem-Betroffene erleben häufig verstärkte Schmerzen, die eine Folge der Entzündung der lokalen Nervenfasern sein können.

Bei der Diagnosestellung ist es wichtig, Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen, wie Lymphödeme und Lipohypertrophie, auszuschließen. Es werden verschiedene klinische Stadien und Typen unterschieden, je nachdem, an welcher Körperstelle die Fettablagerung auftritt.

Die Behandlungsmöglichkeiten des Lipödems

Die Behandlung des Lipödems ist komplex und zielt in erster Linie auf die Linderung der Symptome ab. Zu den grundlegenden Elementen der konservativen Therapie gehören manuelle Lymphdrainage, Kompressionstherapie, Bewegungstherapie und Hautpflege. Es ist wichtig zu betonen, dass die Behandlung nicht darauf abzielt, das ästhetische Erscheinungsbild der Extremitäten zu verbessern, sondern Schmerzen und die Empfindlichkeit des Fettgewebes zu reduzieren.

Psychosoziale Unterstützung und Ernährungsberatung spielen ebenfalls eine bedeutende Rolle während der Behandlung, da bei Lipödem-Patienten häufig eine pathologische Adipositas auftritt. Die Normalisierung des Körpergewichts löst das Lipödem zwar nicht, kann jedoch zur Minderung der Symptome beitragen.

Wenn die konservative Behandlung keine zufriedenstellenden Ergebnisse liefert, könnte die lymphschonende Fettabsaugung der nächste Schritt sein, deren Wirksamkeit jedoch noch nicht vollständig bewiesen ist. Bei der Überwachung der Erkrankung ist es wichtig, das Körpergewicht, den Umfang der Extremitäten und das Schmerzempfinden kontinuierlich zu verfolgen, um die Wirksamkeit der Behandlung fortlaufend zu bewerten.