Behandlungen und Therapien,  Ernährung und Diät

Poliovirus – Ein Erreger, der die Funktion der transplantierten Niere gefährdet

Die Polyomaviren sind in der Natur weit verbreitet, und die menschliche Bevölkerung wird von drei verschiedenen Viren bedroht: dem BK-Virus (BKV), dem JC-Virus (JCV) und dem simianen Virus (SV40), das erstmals Ende der 1950er Jahre im Zusammenhang mit dem Polio-Impfstoff identifiziert wurde. Diese Viren können verschiedene gesundheitliche Probleme verursachen, bleiben jedoch in vielen Fällen asymptomatisch, ohne ernsthafte Symptome hervorzurufen.

Infektion mit Polyomaviren

Die Infektion mit Polyomaviren kann bereits in der frühen Kindheit auftreten, und epidemiologische Daten deuten darauf hin, dass praktisch jeder Erwachsene im Laufe seines Lebens mit diesen Viren in Kontakt gekommen ist. Das JCV wurde erstmals 1971 isoliert, während die Entdeckung des BKV-Virus ebenfalls in dieser Zeit stattfand. Die Viren gelangen in der Regel über die Atemwege oder durch Bluttransfusionen in den Körper, und epidemiologischen Daten zufolge sind in den USA 60-80 % der erwachsenen Bevölkerung seropositiv.

Auswirkungen der Polyomaviren bei Transplantierten

Die Auswirkungen der Polyomaviren sind bei Transplantierten besonders besorgniserregend, da die Viren nach der Transplantation reaktiviert werden können, insbesondere durch immunsuppressive Behandlungen. Die Folgen einer Virusinfektion können schwerwiegend sein, und eine angemessene Screening ist unerlässlich, um eine Diagnose zu stellen und mit der Behandlung zu beginnen.

Mechanismus der Polyomavirus-Infektion

Die Polyomaviren, zu denen das BK-Virus und das JC-Virus gehören, greifen die Zellen der Nieren und des Nervensystems an. Das JCV wurde erstmals aus dem Gehirngewebe eines Patienten isoliert, der an einer multifokalen Enzephalopathie litt, während das BKV-Virus bei einem Patienten nach einer Nierentransplantation entdeckt wurde. Die Infektion verläuft in der Regel symptomlos, aber die Viren können in den Nieren latent bleiben und bei einer Organtransplantation reaktiviert werden.

Bei 10-60 % der transplantierten Patienten kann das BK- oder JC-Virus im Urin nachgewiesen werden, was zu schweren Komplikationen führen kann. Zu den typischen Symptomen gehört ein Anstieg des Serumkreatinins, was auf eine Verschlechterung der Nierenfunktion hindeuten kann. Ultraschalluntersuchungen können eine Hydronephrose oder eine Ureterstenose zeigen, während Biopsieproben entzündliche Veränderungen aufweisen können, die auf die Aktivierung des Virus hindeuten.

Diagnose und Behandlung von Polyomavirus-Infektionen

Für die Diagnose von Polyomavirus-Infektionen ist eine Biopsie unerlässlich, die es ermöglicht, Polyomaviren von anderen Viren wie dem Cytomegalovirus zu unterscheiden. Elektronenmikroskopische Untersuchungen können bei der Identifizierung der Erreger helfen, da die Partikelgröße der Polyomaviren kleiner ist als die ähnlicher Viren.

Aktuell gibt es keine spezifische Therapie zur Behandlung von Polyomavirus-Infektionen. Es gibt keine überzeugenden Ergebnisse zur Wirksamkeit der von Klinikern verwendeten humanen Immunglobuline. Die Reduzierung der Immunsuppression kann dazu beitragen, die Ausbreitung der Infektion zu verringern, birgt jedoch auch das Risiko einer Abstoßung des Organs.

In bestimmten Fällen konnte durch den Einsatz des Medikaments Cidofovir transplantierte Nieren gerettet werden, aber Virusinfektionen verschärfen häufig die Situation, insbesondere wenn die Patienten an chronischen Nierenerkrankungen leiden. Bei der Diagnose der PVAN (polyomavirus-assozierte Nephropathie) spielt die zytologische Untersuchung des Urins eine Schlüsselrolle, da sie die Überwachung der Virusaktivität ermöglicht.

Die medizinische Gemeinschaft arbeitet kontinuierlich daran, die diagnostischen Methoden zu verbessern, einschließlich der Entwicklung von Polymerase-Kettenreaktionstechniken (PCR), die bei der frühen Diagnose und der Überwachung der Therapieantworten helfen können. Die Zuverlässigkeit von PCR-Tests ist wichtig für die Überwachung der Viruslast, aber aufgrund genetischer Variationen können auch falsch negative Ergebnisse auftreten.

Überwachung von Polyomaviren bei Transplantationen

Bei Organtransplantationen ist das Screening auf Polyomaviren unerlässlich, um eine Infektionsprävention zwischen Spender und Empfänger zu gewährleisten. Transplantationskommissionen folgen strengen Protokollen bei der Auswahl der Spender, die durch die entsprechenden gesetzlichen Bestimmungen festgelegt werden. Die Dokumentation muss vom durchführenden Arzt innerhalb von acht Tagen nach dem Eingriff an die zuständigen Behörden übermittelt werden.

Nach der Diagnose einer Polyomavirus-Infektion umfasst die Behandlungsstrategie die Reduzierung der Immunsuppression sowie gegebenenfalls eine antivirale medikamentöse Therapie. Bei transplantierten Patienten ist eine kontinuierliche Überwachung wichtig, da die Virusinfektion jederzeit zurückkehren und das Risiko einer Organabstoßung erhöhen kann.

Die aktuellen Forschungen zielen darauf ab, das Wissen über Polyomaviren zu erweitern und die Behandlungsmöglichkeiten zu verbessern. Forscher suchen nach neuen Techniken und therapeutischen Ansätzen zur Überwachung der Virusaktivität, um in Zukunft effektivere Methoden zur Behandlung der Krankheit und zur Erhaltung der Gesundheit von Transplantierten zu entwickeln.