Sport treiben bei Krankheit? Wann ist das Training nicht empfehlenswert?
Die kalten Monate bringen oft eine Zunahme von Erkältungen und grippeähnlichen Erkrankungen mit sich. Diese Zeit ist nicht nur eine Zeit für Spaß und Feiertage, sondern auch ein Nährboden für Krankheiten. Forschungsergebnisse zeigen jedoch zunehmend, dass regelmäßige Bewegung helfen kann, Atemwegsinfektionen vorzubeugen. Gleichzeitig ist es wichtig zu betonen, dass übermäßiges, intensives Training genau das Gegenteil bewirken kann, indem es das Immunsystem schwächt und das Risiko von Erkrankungen erhöht.
Experten wie Dr. Tamás Bányai, ein Sportmediziner, fordern angemessene Vorsicht beim Sport, insbesondere wenn jemand bereits krank ist. Das Finden eines Gleichgewichts zwischen Bewegung und Ruhe ist entscheidend für die Genesung. Die Auswirkungen des Trainings betreffen nicht nur den physischen Zustand, sondern auch die Funktionsweise des Immunsystems, weshalb es sinnvoll ist, genau abzuwägen, wann und wie man während einer Krankheit Sport treiben sollte.
Die Rolle des Trainings bei der Vorbeugung von Atemwegsinfektionen
Regelmäßige Bewegung verbessert nicht nur unseren physischen Zustand, sondern spielt auch eine bedeutende Rolle bei der Vorbeugung von Atemwegsinfektionen. Laut den Empfehlungen des American College of Sports Medicine (ACSM) wird empfohlen, mindestens fünf Tage pro Woche 30 Minuten moderate Intensität zu trainieren, um die Gesundheit zu erhalten. Durch diese Trainings kann die Häufigkeit von Atemwegsinfektionen erheblich reduziert werden, da Bewegung das Immunsystem anregt.
Wenn jedoch jemand das Training übertreibt, kann dies zu einer Schwächung des Immunsystems führen. Hochintensive Sportarten, insbesondere bei regelmäßigen Wettkämpfen, können anfälliger für Erkältungen und grippeähnliche Erkrankungen sein. Studien haben gezeigt, dass 30-60 Minuten moderates Training pro Woche die Anzahl der krankheitsbedingten Fehltage um 40 % reduzieren kann. Dies zeigt, dass das Maß und die Intensität der Bewegung entscheidend für die Abwehr sind.
Training während einer Krankheit: wann und wie?
Wenn wir krank werden, ist es besonders wichtig, zu wissen, wann wir trainieren sollten und wann nicht. Dr. Tamás Bányai betont, dass bei milden Symptomen wie Schnupfen oder Halsschmerzen ein leichtes Training noch erlaubt sein kann. Intensives Sporttreiben sollte jedoch erst nach vollständiger Symptomfreiheit wieder aufgenommen werden.
Es kursieren Mythen darüber, dass intensives Training während einer Krankheit die Genesung unterstützen kann, beispielsweise durch das Schwitzen. Dieser Ansatz sollte jedoch verworfen werden, da Studien nicht belegen, dass intensive Bewegung eine effektive Methode zur Behandlung von Krankheiten ist. Wenn die Krankheit schwerwiegend ist und Symptome wie Fieber oder Atembeschwerden auftreten, ist Ruhe die beste Lösung. In solchen Fällen benötigt der Körper Energie zur Genesung, weshalb Sport vermieden werden sollte.
Wenn jemand sich von einer schwereren Erkrankung, wie der Grippe, erholt, ist es auch nach der Genesung wichtig, schrittweise vorzugehen. Es wird empfohlen, mindestens zwei Wochen Ruhezeit einzuhalten, bevor die Belastung wieder erhöht wird. So kann Übertraining vermieden werden, das zu weiteren Erkrankungen führen könnte.
Zusammenfassung: Die Bedeutung des Verhältnisses von Ruhe und Bewegung
Beim Schutz gegen Erkältungen und Grippe ist das Verhältnis von Bewegung und Ruhe entscheidend. Bei milden Symptomen kann leichte Bewegung, wie Spazierengehen, tatsächlich wohltuend sein, während bei schwereren Erkrankungen Ruhe unerlässlich ist. Die rechtzeitige Ruhe gibt dem Körper die Möglichkeit, sich zu regenerieren, wodurch die Genesung effektiver wird.
Darüber hinaus ist es interessant zu beobachten, dass Personen, die regelmäßig moderate Intensität trainieren, im Allgemeinen besser auf die Grippeimpfung reagieren und weniger Nebenwirkungen erfahren. Dies untermauert, dass Bewegung nicht nur positive Auswirkungen auf unseren physischen Zustand hat, sondern auch auf die Funktionsweise des Immunsystems.
Insgesamt kann das Finden eines angemessenen Gleichgewichts zwischen Bewegung und Ruhe helfen, auch in den kalten Monaten gesund zu bleiben.