Wie erwerben Babys Wissen?
Die Sprachlernfähigkeiten von Säuglingen sind beeindruckend und zeigen sich bereits in sehr frühen Phasen. Neueste Forschungen belegen, dass Babys die grammatikalischen Regeln der Sprache mit unglaublicher Geschwindigkeit erlernen. Die Entwicklung der linguistischen Wissenschaften ermöglicht es uns, besser zu verstehen, wie Säuglinge auf sprachliche Reize reagieren und wie sie diese verarbeiten.
Die sprachlichen Fähigkeiten von Säuglingen
Das Gehirn von Babys ist äußerst empfänglich für sprachliche Strukturen, was bereits im Alter von vier Monaten beobachtet werden kann. In Studien wurden deutschen Säuglingen italienische Sätze vorgespielt, und die EEG-Messungen zeigten, dass die Kleinkinder in weniger als einer Viertelstunde in der Lage sind, syntaktische Beziehungen zu speichern und auch auf abweichende sprachliche Muster zu reagieren. Diese Entdeckung wirft ein neues Licht auf die frühen Phasen des Spracherwerbs und stellt frühere Theorien in Frage.
Der Sprachlernvorgang bei Säuglingen
Der Sprachlernvorgang bei Säuglingen beginnt bereits sehr früh, und neueste Forschungen zeigen, dass das Gehirn der Babys extrem schnell in der Lage ist, sprachliche Informationen zu verarbeiten. Forscher haben beobachtet, dass viermonatige Säuglinge in der Lage sind, syntaktische Beziehungen zwischen sprachlichen Elementen zu verstehen. Basierend auf EEG-Messungen können Babys in weniger als achtzehn Minuten auf sprachliche Muster reagieren und zwischen richtigen und falschen Sätzen unterscheiden.
Diese Fähigkeit ist von großer Bedeutung, da die Babys beim Spracherwerb nicht nur die Wörter lernen müssen, sondern auch die sprachlichen Strukturen verstehen sollten. In den Untersuchungen stellte sich heraus, dass Babys nicht nur die Beziehungen zwischen Silben erkennen, sondern auch die Beziehungen zwischen weit voneinander entfernten Elementen im Satz wahrnehmen können.
Die Erkennung grammatikalischer Regeln tritt bei Säuglingen viel früher auf, als zuvor angenommen. Nach bisherigen Theorien entwickeln sich die sprachlichen Fähigkeiten von Kindern etwa im Alter von achtzehn Monaten, jedoch zeigen neue Forschungen, dass dieser Prozess bereits viel früher beginnt.
Die Auswirkungen sprachlicher Reize auf das Gehirn von Säuglingen
Das Gehirn von Säuglingen ist äußerst empfindlich gegenüber sprachlichen Reizen, und in den von Forschern durchgeführten Untersuchungen wurde festgestellt, dass die Gehirnaktivität der Kleinen während des Hörens von richtigen und falschen Sätzen signifikant unterschiedlich ist. Die EEG-Kurven zeigen, dass die Babys in der Anfangsphase eine ähnliche Gehirnaktivität aufweisen, jedoch nach einer Lernzeit von einer Viertelstunde die Unterschiede deutlich werden.
Diese Entdeckung deutet darauf hin, dass Säuglinge in der Lage sind, auf Unterschiede in sprachlichen Strukturen zu reagieren, auch wenn sie die inhaltlichen Fehler noch nicht erfassen können. Diese frühe sprachliche Sensibilität ermöglicht es ihnen, syntaktische Beziehungen automatisch aus den gehörten Sätzen herauszufiltern. Ihr Gehirn arbeitet also aktiv an der Verarbeitung sprachlicher Elemente, und diese Fähigkeit spielt später eine grundlegende Rolle in den weiteren Phasen des Spracherwerbs.
Die sprachliche Entwicklung von Säuglingen steht auch in engem Zusammenhang mit der elterlichen Interaktion. Babys, die in einer sprachlich reichen Umgebung aufwachsen, schneiden oft besser im Bereich des Spracherwerbs ab. Die von den Eltern verwendeten sprachlichen Muster und der Kommunikationsstil haben einen erheblichen Einfluss auf die sprachliche Entwicklung der Kinder.
Die pränatale Entwicklung und die sprachliche Sensibilität
Die Sprachlernfähigkeiten von Säuglingen beginnen bereits während der pränatalen Entwicklung. Der Fötus nimmt im Mutterleib zahlreiche äußere Reize wahr und reagiert auf Geräusche sowie Musik. Forschungen zeigen, dass Föten in der Lage sind, auf die Stimme ihrer Mutter zu reagieren, und diese frühe Interaktion hat einen grundlegenden Einfluss auf die spätere sprachliche Entwicklung.
Während des pränatalen Lebens steht der Fötus in engem Kontakt mit der Mutter, was nicht nur die physische, sondern auch die psychologische Entwicklung beeinflusst. Die Stimmung, der Gesundheitszustand und die emotionalen Zustände der Mutter tragen alle zur Entwicklung des Fötus bei. Nach der Geburt beruhigen sich Säuglinge auch bei bekannten Geräuschen, was darauf hinweist, dass die sprachliche Sensibilität bereits im Mutterleib entsteht.
Dieser Prozess hebt hervor, dass die sprachliche Entwicklung nicht nur nach der Geburt beginnt, sondern bereits weit vor der Geburt beginnt. Die Rolle der Eltern und der Umgebung ist somit von Bedeutung für die sprachliche Entwicklung der Kinder, und frühe Interaktionen sind entscheidend für den Spracherwerb. Die sprachliche Entwicklung von Säuglingen ist also ein komplexer Prozess, der von der pränatalen Phase bis in die frühe Kindheit reicht und von zahlreichen Faktoren beeinflusst wird.