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Worauf achten Ärzte bei der Untersuchung von Biopsie- und zytologischen Proben?

Die verschiedenen Gewebe und Organe erscheinen unter dem Mikroskop erheblich unterschiedlich. Dieser Unterschied ist das Ergebnis der verschiedenen Zelltypen und ihrer Anordnung. In der Medizin ist es von besonderer Bedeutung, dass Krankheiten, einschließlich Krebs, das gewöhnliche Erscheinungsbild von Geweben und Organen erheblich beeinflussen. Diese Veränderungen werden von Pathologen während der Untersuchung verschiedener Gewebeproben analysiert.

Die Rolle der Pathologen

Pathologen sind Ärzte, die sich auf die Diagnostik von Krankheiten spezialisiert haben und häufig Laboruntersuchungen durchführen. Manchmal sind auch andere Fachärzte, wie Hämatologen oder Dermatologen, an der Bewertung der Proben beteiligt, da Materialien, die zu ihrem Fachgebiet gehören, wie Blut oder Hautgewebe, ebenfalls wichtige Informationen zur Diagnosestellung liefern.

Die Kriterien zur Diagnose von Krebs

In den folgenden Absätzen werden wir erläutern, nach welchen Kriterien Pathologen feststellen, ob der Verdacht auf eine Krebserkrankung bestehen könnte. Wir werden das Thema von der Untersuchung der Zellgröße und -form bis hin zu den Details der Tumortypen und -klassifikationen umfassend behandeln.

Die Zellgröße und -form

Die Größe und Form von Krebszellen weisen oft erhebliche Unterschiede zu normalen Zellen auf. Während gesunde Zellen in der Regel eine gut definierte Form haben, die ihre Funktion unterstützt, sind Krebszellen häufig pathologisch verändert. Diese Zellen können kleiner oder größer als die gewohnte Größe sein, und ihre Form kann verzerrt sein, was zum vollständigen Verlust der normalen Funktion führt.

Die Anomalien der Krebszellen zeigen sich nicht nur in ihrer Größe, sondern auch in ihrer Funktion. Da Krebszellen nicht in der Lage sind, die Funktionen gesunder Zellen zu erfüllen, wird auch die normale Funktion der Gewebe beeinträchtigt. Das Auftreten abnormer Zellen ist daher ein entscheidender Faktor bei der Diagnose von Krebserkrankungen.

Während mikroskopischer Untersuchungen schenken Pathologen der Form der Zellen besondere Aufmerksamkeit, da diese Eigenschaft viel über den Zustand der Zellen und mögliche pathologische Veränderungen verraten kann. Die Anordnung und Struktur gesunder Zellen bieten ebenfalls Anhaltspunkte für die Diagnosestellung, da Krebszellen nicht in der Lage sind, diese Anordnung aufrechtzuerhalten und häufig verzerrte Gewebe bilden.

Die Größe und Form des Zellkerns

Der Zellkern befindet sich im Zentrum der Zelle und enthält das Erbmaterial, die DNA. Das Erscheinungsbild des Zellkerns von Krebszellen verändert sich typischerweise: Sie sind in der Regel größer und dunkler als die Kerne normaler Zellen. Die Größe der Zellkerne kann eine Vielzahl aufweisen, was häufig ein Zeichen für tumoröse Veränderungen ist.

Die Untersuchung der Zellkerne ist besonders wichtig, da Krebszellen in der Regel eine übermäßige Menge an DNA enthalten, was zu einer dunkleren Färbung bei mikroskopischen Beobachtungen führt. Diese Beobachtung hilft Pathologen, Tumore zu identifizieren und deren Eigenschaften zu bestimmen.

Neben den Veränderungen im Erscheinungsbild der Zellkerne muss auch die Anordnung der Zellen berücksichtigt werden. Gesunde Zellen organisieren sich normal, während Krebszellen häufig abnormale Strukturen bilden, die das Fortschreiten der Krankheit und die Schädigung des umgebenden Gewebes unterstützen. Die Untersuchung der Zellkerne und der Anordnung der Zellen ist daher ein entscheidender Schritt bei der Diagnosestellung von Krebserkrankungen.

Die Anordnung der Zellen

Die Anordnung normaler Zellen steht in engem Zusammenhang mit der Funktion des untersuchten Gewebes. Die Anordnung und Gruppierung der Zellen unterstützen die Funktion der Gewebe. Beispielsweise produzieren und sezernieren Drüsenzellen verschiedene Substanzen, die eine wichtige Rolle für das ordnungsgemäße Funktionieren des Körpers spielen. Im Falle der Brustdrüsen organisieren sich die Zellen in Lappen, wo die Muttermilch produziert wird, während die Zellen der Magenschleimhaut Enzyme und Säure zur Verdauung von Nahrung produzieren.

Bei Krebserkrankungen sind jedoch die Krebszellen nicht in der Lage, angemessene Strukturen zu bilden. Die abnormale Anordnung von Tumorzellen führt zu verzerrten drüsenartigen Geweben oder einfachen Zellansammlungen, die erheblich von gesundem Gewebe abweichen.

Die Anordnung von Krebszellen zeigt sich nicht nur innerhalb des Gewebes, sondern auch beim Eindringen in das umliegende Gewebe. Das aggressive Wachstum und die Ausbreitung von Tumorzellen können im Vergleich zu normalen Zellen weitreichende Schäden verursachen. Mikroskopische Untersuchungen des Verhaltens von Krebszellen, wie das Eindringen in benachbartes Gewebe, helfen den Ärzten bei der Diagnosestellung, da die Lage und Aktivität der Tumorzellen viel über das Ausmaß der Krankheit verraten.

Der Typ des Tumors

Es gibt zahlreiche grundlegende Tumortypen, die anhand ihres mikroskopischen Erscheinungsbildes unterschieden werden. Diese Tumore können mit verschiedenen normalen Zellen und Geweben verglichen werden, was zu ihrer Benennung führt. Beispielsweise werden Tumore, die dem Drüsengewebe ähneln, als Adenokarzinome bezeichnet, während Veränderungen, die dem Knochen- oder Fettgewebe ähneln, als Osteosarkome oder Liposarkome gelten.

Die Klassifikation von Tumoren erfolgt nicht nur aufgrund ihres Erscheinungsbildes, sondern berücksichtigt auch, wie sehr der Tumor den normalen Geweben ähnelt. Tumoren werden als niedriggradig (low grade) eingestuft, wenn sie sehr ähnlich zu den normalen Geweben sind, während hochgradige (high grade) Tumoren, die keine Ähnlichkeit mit normalen Zellen aufweisen, eher zu schnellem Wachstum und Ausbreitung neigen.

Das Wissen über den Typ und die Klassifikation des Tumors ist entscheidend für die Bestimmung der Behandlungsmöglichkeiten und die Festlegung der Prognose. Hochgradige Tumoren haben in der Regel schlechtere Aussichten für die Patienten als niedriggradige Tumoren, weshalb eine genaue Diagnose unerlässlich ist, um eine effektive Behandlung zu gewährleisten.